Wandertipp

Quelle: Werner Sippel, Tour 52, Remstal

Ursprüngliches Remstal und Neckarremser Schlossberg

Tour- Kurzbeschreibung:

Von Neckarrems wandern wir im Naturschutzgebiet „Unteres Remstal“ durch naturbelassenen Wald am Fluss entlang. Vorbei an der Remsmühle, am linken Remsufer an den aufgegebenen Terrassen alter Weinberge entlang zur Hegnacher Mühle. Aussichtsreich hinauf nach Hegnach, durch den Hartwald, dann wieder mit schönen Fernsichten über freies Feld.  Hinein in den Wald auf dem Schlossberg von Neckarrems, am Schloss Remseck vorbei zurück zum Ausgangspunkt. Wegbeschaffenheit: überwiegend Waldwege, Wiesenwege, Fahrsträßchen

Ausgangspunkt: Neckarrems, Parkmöglichkeiten in der Mühlstraße

Länge:  ca. 11,5 km

Höhenunterschied: Aufstiege ca.100 m, Abstiege ca. 100 m                                                     

Dauer:     ca. 3 Std.

Öffentliche Verkehrsmittel: www.vvs.de, www.efa-bw.de

 

Hier geht´s lang:

Unsere Tour beginnt in der Mühlstraße (1).
Die Rems überqueren wir auf der Fußgängerbrücke, gehen mit Markierung rotes Kreuz nach links der Straße entlang, kurz darauf wandern wir halblinks hinunter zum Fluss. Die Rems entspringt bei Essingen in der Nähe von Aalen, ist  81 km lang und mündet bei Neckargröningen in den Neckar. Zunächst passiert man ein Wehr, dann wird der Auenwald entlang des Flusses immer uriger, wir befinden uns jetzt im Naturschutzgebiet „Unteres Remstal“. Totholz wird bewusst liegen gelassen, denn absterbendes und sich zersetzendes Holz ist ein besonderer Lebensraum für eine Vielzahl von Moosen, Flechten, Pilzen, Käfern, Schmetterlingen, Schnecken und  Vögeln. Das „Untere Remstal“ beherbergt über 150 Vogelarten. Hier leben Eisvogel, Graureiher und Wasseramsel, Pirol, Zilpzalp und Mönchsgrasmücke und verschiedene Spechtarten. Neben Mäusebussard und dem Turmfalken brüten hier Sperber, Rot- und Schwarzmilan, Waldkauz und Waldohreule.
Es geht auf einem Waldweg am Ufer entlang , das mit Erlen, Weiden und Eschen baumbestanden ist. Auffallend sind die vielen Misteln auf ihren Wirtsbäumen. Der Fluss windet sich in Mäandern durch das Tal, das gegenüberliegende Ufer ist dominiert von den hohen, bis zu 70 m senkrecht aufragenden Muschelkalkfelsen des alten Steinbruchs.
Später wird das Tal breiter, wir wandern durch saftige Talwiesen, idyllisch. Dann kommt man an einem alten Trafohäuschen vorbei, kurz danach führt unser Weg halblinks hinunter zur Rems. Ein Klärwerk wird passiert, dann  geht es auf einem Asphaltsträßchen hinauf zum Ortsrand von Hegnach.
Auf der Fahrstraße links hinunter zur Remsbrücke, an der die Remsmühle- oder Vogelmühle (2) steht. Seit 1864 wurde die Wasserkraft zum Getreidemahlen genutzt. Die Mühle dient heute als Wasserkraftanlage der Stromerzeugung und versorgt bis zu 60 Haushalte mit umweltfreundlich erzeugter Energie. Gegenüber der Mühle wenden wir uns nach rechts und wandern nun am linken Remsufer entlang. Später sieht man links an den Steilhängen die verfallenen Trockenmauern von baum-und gebüschbestandenen Terrassen. Hier standen früher Weinreben, der Weinbau erreichte seine Blüte  im 16. und 17. Jahrhundert. Ende des 19. Jahrhunderts – nachdem aus Amerika die Reblaus eingeschleppt wurde -  wich der Terrassenweinbau nach und nach dem Obstbau.
Auch dieser wurde später aufgegeben, die Terassen verfielen.
Die Hegnacher Mühle (3) wird erreicht, die seit 1874 Getreide mahlt, und der heute ein Mühlenladen angeschlossen ist (www.hegnachermuehle.de). Wir überqueren bei der Mühle das Brückchen, gehen am Mühlengelände vorbei und wandern nun mit schönen Aussichten auf einem Fahrsträßchen über freies Wiesen-und Ackergelände, hinauf Richtung Hegnach.
Oben trifft man auf eine Wegkreuzung, nun wechselt die Markierung zum blauen Punkt. Wir schlendern im Sträßchen Am Haldenholz im alten Ortskern vor zur Hauptstraße (4).
Auf dieser geht es  nach links aufwärts, die Friedenstraße und die Aldinger Straße werden überquert. Die L 1149 unterquert man, im Hartweg halten wir uns rechts. Es geht durch ein Wohngebiet, auf der Querstraße beim Vereinsheim SV Hegnach rechts halten. An den Sportanlagen vorbei, erreicht man bei dem Spiel-und Rastplatz den Waldrand. Wir sind nun im Hartwald, zunächst geradeaus, bei einer Wegkreuzung mit einem Mammutbaum halbrechts. Später macht unser Weg eine Rechtskurve, es geht leicht bergab und nach kurzer Zeit sieht man das Schild „Remsweg.
Diesem nach links bergauf folgen, später ist rechts an einem Baum unsere Markierung wieder sichtbar. Nach dem Waldaustritt geht es auf einem Asphaltsträßchen weiter, wir haben schöne Aussichten in die Landschaft: Rechts der alte Steinbruch im Remstal, Felder, Streuobstwiesen, im Hintergrund die Berge beim Wunnenstein.
Achtung: Kurz darauf ignorieren wir die nach rechts führende Blaupunktmarkierung und gehen markierungslos geradeaus weiter. Nach wenigen Minuten sehen wir an einem Baum die nach rechts führende Markierung roter Strich. Auf einem Wiesenweg geht es nun zum nahen Wald. Wenn wir uns umdrehen, schweift unser Blick über Hügel und Täler, im Hintergrund thront der Fernsehturm über Stuttgart. Nach Waldeintritt sehen wir links einen Spiel-und Rastplatz, mit Grillstelle (5).
Auf dem Waldpfad halten wir uns geradeaus, nach Waldaustritt folgen wir der Straße geradeaus hinab. Diese Straße Am Rappenhau wird weiter unten - nach ein paar Treppenstufen -  zu einem Wiesenpfad, stößt auf den Schlossweg, der zum Schloss Remseck führt.
Die erste Burg wurde von den Staufern im 11. Jh. erbaut, das heutige  Schloss wurde 1841 im neugotischen Stil errichtet und ist heute in Privatbesitz. Vor dem Schloss, bei einer Scheune, führt unser Wanderweg nach rechts durch das Grundstück, an einem Baum weist die Rotstrichmarkierung nach links.
Der Weg führt bergab durch den eingezäunten Schlossgarten, es geht unter einem kleinen Fußgängerbrückchen durch. Unten macht der Weg einen Bogen, bei einer kleinen Wegkreuzung weist nun unsere Markierung nach links auf steile Treppenstufen hinab zur Straße. Unten wenden wir uns kurz rechts und kehren über die Remsbrücke zu unserem Ausgangspunkt zurück.

 

Einkehr:  

Neckarrems: mehrere Einkehrmöglichkeiten

Hegnach: Vereinsgaststätte SV  Hegnach

 

Kartentipp:

Eine Karte ist zur Ergänzung der Tourenbeschreibung unerlässlich, da die Wege wegen Baumfällarbeiten, aus wetterbedingten Gründen etc. gesperrt oder schwer begehbar sein können und deswegen Umwege gesucht werden müssen:

LGL- Schwäbischer Albverein, Wanderkarte 7, Heilbronn/Ludwigsburg, 1 : 35.000

NaturNavi-Wanderkarte 52-541, Stuttgart Nordost 1:25.000.

Begleiter für unterwegs: BLV Tier- und Pflanzenführer, ISBN: 3835418084.

Alle Angaben ohne Gewähr.

 

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.wandertipps-fuer-baden-wuerttemberg-urspruengliches-remstal-und-neckarremser-schlossberg.73640f31-3ef1-45a4-8c27-ce204d1fd876.html